Das Fluestern des Blutes by Christine Feehan

Das Fluestern des Blutes by Christine Feehan

Autor:Christine Feehan [Feehan, Christine]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783838754048
Google: gGoTAgAAQBAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: BASTEI LÜBBE
veröffentlicht: 2014-08-14T22:00:00+00:00


KAPITEL ELF

Von seiner Position über Mikhail Dubrinskys Haus aus betrachtete Fen sehr aufmerksam jede noch so winzige Kleinigkeit. Der Berg hatte etwas an sich, das ihm Unbehagen einflößte, aber er konnte nicht sagen, ob es eine Abwehrmaßnahme war, ein Schutzzauber oder ob die Sange Rau ihm schon weit voraus waren. Er ließ seine Sinne vorauseilen, weit über die Grenzen hinaus, die er sich immer selbst auferlegt hatte.

Sange rau zu sein konnte gefährlich sein, umso mehr, je öfter man die damit verbundenen ungeheuren Gaben nutzte. Arroganz und ein übersteigertes Selbstwertgefühl waren trügerische, heimtückische Charaktereigenschaften, weil sie die Festigkeit der eigenen moralischen Überzeugungen gefährdeten. Ohne Tatijana, die dafür sorgte, dass er vernünftig blieb, wären die Dinge, die er heute getan hatte und noch tun würde, überaus riskant.

Karpatianer waren aus der Erde entstanden. Die meisten ihrer Schutzzauber wurden aus natürlichen Dingen gewoben. Sie waren früher, als die beiden Spezies sich noch nahegestanden hatten, mit Zaubersprüchen der Magier verstärkt worden. Es gab immer und überall psychische Spuren. Niemand konnte sich bewegen oder atmen, ohne Energie aufzuwenden, und Karpatianer waren sehr gut darin, sie zu fühlen oder zu sehen.

Auch Lykaner waren aus der Erde entstanden. Sie waren Raubtiere, schnell und wild. Sie kämpften gern, und wie die Karpatianer mochten sie Blut. Andererseits waren sie loyal und ihren Gefährtinnen und Kindern treu ergeben. Beide Spezies setzten Ehre und Integrität ganz oben auf ihre Liste guter Eigenschaften und waren bereit, sich zum Wohle ihrer Spezies zu opfern.

Lykaner wie Karpatianer liebten die Nacht. Beide verstanden den Wind zu lesen. Und beide waren mit enormen Kräften ausgestattet. Es hatte auch immer ein Gleichgewicht bestanden, denn so viele Gaben beide Spezies auch hatten, so hatte doch auch jede ihre Schwächen. Der Sange rau hingegen besaß kein solches Gleichgewicht in sich, sondern war durch und durch schlecht.

Fen ließ weiter prüfend den Blick über den Berg hinter dem Haus der Dubrinskys gleiten, aber auch über den umliegenden Wald und die gerodeten Stellen ringsumher. Geduldig wie immer, ließ er sich Zeit dafür. In einem Krieg war derjenige, der sich zuerst bewegte, oft auch der Erste, den der Tod ereilte. Und Fen hatte es hier nicht mit einem, sondern gleich mit zwei Sange rau zu tun. Oft waren es die kleinen Dinge, die einem einen Vorteil verschafften. Aus Erfahrung wusste er, dass die Natur zu ihm sprach, wenn er nur bereit war zuzuhören.

Seine Verbindung zu Mutter Natur war stärker denn je, und jeder kleine Wechsel des Windes brachte ihm Informationen mit, die er sonst vielleicht nicht aufgegriffen hätte. Kleine Nuancen nur, doch jetzt erzählten sie Geschichten. Feine Wellen verliefen über den Boden, der zu Mikhail Dubrinskys Haus führte. Fen konnte sie sehen, als wären sie die abebbende und ansteigende Flut im Meer.

Um das Haus herum, an seinen Steinwänden entlang und sogar an dem Berg dahinter, in den das Haus gebaut war, verliefen Tausende von Symbolen und Mustern. Es sah ein bisschen wie ein Code auf einem Computerbildschirm aus, der sich rasend schnell bewegte und veränderte. Für einen Vampir, einen Karpatianer oder sogar einen Lykaner wäre es unmöglich, den Code so schnell zu entziffern.



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